Wir besitzen einen 2 1/2 jährigen Bernhardiner-Zuchtrüden. Seit er das erste mal gedeckt hat, hat sich sein Verhalten gegenüber anderen Hunden stark verändert. An der Leine z.B. ist er sehr aggressiv schon von weitem her, egal ob Rüde oder Hündin. Ohne Leine ist er fast ausschliesslich zu schwarzen Hunden aggressiv. Er hat noch nie einen Hund verletzt. Mein Problem ist, dass er nun 85 kg wiegt und ich nicht. Er versucht an der Leine alles um zu den Hunden zu gelangen. Wir benutzen ein Ketten-Würge-Halsband, was ihm jedoch nicht wirklich ein Hindernis ist. In der Zwischenzeit habe ich eine Halti-Führungshilfe gekauft, mit dieser habe ich den Hunde besser im Griff, jedoch ist er ziemlich giftig zu mir in diesen Momenten (er warnt in dem er mein Arm oder Hand in die Schnauze nimmt). Sonst müssen wir sagen, dass er ein absolut liebenswerter Bernhardiner ist, auch zu unseren kleinen Kinder. Von fremden Menschen, möchte er sich jedoch kaum berühren lassen. Das äussert sich so, dass er die Hand mit seiner geschlossenen Schauze anboxt. Was sollen wir tun? Dieser Zustand ist für uns absolut unhaltbar. Hilft in diesem Fall eine Kastration, oder kann man das anders bewältigen?? In die Schule sind wir 1 1/2 jahre gegangen. Er folgt in der Schule, sowie wenn wir spazieren gehen und keine fremden Hunde in Sicht sind aufs Wort. Wir wären um Ihren Rat dankbar. Freundliche Grüsse
Liebe Tierfreunde sie haben mein vollständiges Mitgefühl. Mein Hund wiegt nur 9 kg aber benimmt sich recht ähnlich und ich weiss wieviel Überlegungen und Umwege es braucht um einen einigermassen ruhigen Spaziergang zu absolvieren. Die Ausmasse Ihres Hundes zwingen Sie schon auch drastischere Massnahmen zu treffen, da es die anderen Hunde bedroht. Durch die Anregung (Deckverhalten) des männlichen Hormones Testosteron kann sich die Aggressivität gegenüber anderen Hunden (Rivalität, Teritorialansprüche, Dominanz) steigern. Die Kastration (Reduktion der Testosteronbildung) ist eine gute Möglichkeit solange diese "negative Verhaltensweise" sich nicht zu stark eingeprägt hat. Ich denke in jedem Fall müssten Sie auch nach der Kastration, ihn mit Verhaltenstraining unterstützen oder sogar noch zusätzliche "weibliche Hormone" anfangs spritzen lassen (Ihren Tierarzt fragen). Viel Glück Prof.Dr.Y.Schiftan