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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 1.254 mal aufgerufen
 Rechtliches generell
N.N. ( Gast )
Beiträge:

03.02.2008 10:20
Hund leidet unter gesehenem Unfall muss der Unfallverusacher Tiertherapeuten bezahlen? Antworten

Hallo,
ich habe folgendes Problem. Es geht um unseren, jetzt 14 Monaten
jungen Mix (Husky / Hoverwart). Mit acht Monaten und einer Ausbildung
in einer Hundeschule haben wir ihn bekommen. Wir haben schon immer
irgendwelche Tiere aber meistens Hunde gehabt. Diesen haben wir
eigentlich zur seelischen Unterstützung unserer kranken 26 jährigen
Tochter geholt. Nun zur eigentlichen Sache: Vor drei Monaten bin ich
abends noch einmal mit Sam, so heißt unser Hund, spazieren gegangen.
Es passierte an einer Hauptstrasse ohne Bürgersteig. Ich musste nur
noch ca. 30 Meter bis zur Kreuzung, dann ungefähr noch 100 Meter
rechts, dann wäre ich zu hause gewesen. Als ich kurz vor der Kreuzung
war, kam aus unserer Strasse ein PKW (Audi TT) und wollte die
Kreuzung überqueren. Er übersah dabei einen von rechts kommenden PKW
(Opel). Es kam zu einem Unfall. Der Audi traf den Opel so, das dieser
ins rotieren kam und auf uns (auf Sam und mich) zuschleuderte. Wir
konnten uns nur retten, indem ich mir Sam schnappte und über einen
Zaun sprang. Der Opel kam zum Glück rechtzeitig zum stehen, sodass
wir keine körperlichen Schäden abbekamen. Ich hatte nur ein paar
kaputte Klamotten zu beklagen. Nur Sam, er war mit einmal ganz
anders. Er hatte Panik, er kroch halb geduckt über den Boden, er
wollte nicht einmal mehr an der Leine laufen. Ich brachte ihn aber
irgendwie erst einmal schnell nach hause, wo sich meine Frau und
meine Tochter um ihn kümmerten und ging dann wieder zu der
Unfallstelle. Da ich Zeuge des Unfalls war, gab ich den Sachverhalt
bei der irgendwann mal kommenden Polizei an und gab auch an, dass
sich unser Hund auffällig und verstört verhält. Ich sagte der Polizei
und dem Unfallverursacher, das ich mit Sam zu einem Tierarzt gehen
würde und falls dieser eine Verhaltensstörung bedingt durch den
Unfall feststellen würde, ich dieses als Schaden bei seiner
Versicherung (Allianz- Versicherung) melden würde. Ich habe mich dann
bei einem Tiertherapeuten erkundigt, was man in so einen Fall tun
könnte und was eine eventuelle Therapie kosten würde. Dieser sagte
mir, das könne man so pauschal nicht sagen, man müsste den Hund erst
sehen aber wenn es eine aufwendige längere Therapie wird, können
schon Kosten von 1500,00 bis 2500,00 Euro zusammen kommen. Ich habe
dann, da sich der Zustand von Sam noch nicht gebessert hatte, den
Zustand der Allianz- Versicherung als Schaden gemeldet. Ich konnte
mit Sam nicht mehr an der Stelle, auch nicht mal in die Nähe der
Unfallstelle hergehen. Er bekam Panik, er legte sich flach auf den
Boden und er ging keinen Meter weiter. Oder er drehte sich aus dem
Hundegeschirr heraus und lief weg. Auch war von der Ausbildung
in der Hundeschule nichts mehr zu erkennen. Ich habe mich bei einer
hiesigen Hundeschule erkundigt, ob ich mit Sam eine erneute Schulung
machen könnte. Dor teilte man mir mit, dass diese Verhaltensstörung
erst einmal behoben werden müsste, bevor man mit Sam wieder auf die
Hundeschule gehen könnte. Da sich die Allianz nach 4 Wochen noch
nicht gemeldet hatte, rief ich selbst dort an um mich über den Stand
der Dinge zu informieren. Ich erfuhr, dass man noch auf die Akte der
Straßenverkehrsbehörde warten würde und man würde sich dann bei mir
melden. Ich habe dann letztendlich selbst bei der
Straßenverkehrsbehörde dafür gesorgt, dass die Akte noch am selben
Tag abgeschickt wurde. Als ich nach weiteren vier Wochen noch nichts
gehört hatte, rief ich erneut bei der Allianz an. Nun erzählte man
mir, das sie so einen Schaden noch nicht gehabt hätten und sie so
nicht entscheiden könnten, ich sollte ein Gutachten oder Ähnliches
einreichen. Ich habe den Sachbearbeiter über etwaige Kosten des
Gutachtens informiert und ihm gesagt, dass die Allianz die Kosten
übernehmen sollte. Der Sachbearbeiter teilte mir mit, dass sie die
Kosten übernehmen würden. Ich beauftragte die hiesige Hundschule,
sich Sam vor Ort, also hier bei uns zu Hause sich anzusehen unter
Berücksichtigung einer Konfrontation mit eines Spazierganges
außerhalb unseres Grundstückes. Die Hundeschule bescheinigte mir
selbiges was ich selbst schon festgestellt hatte. Ich schickte diese
Unterlagen nebst Rechnung von nur 50,00 Euro am 05.12.2007 per Fax
zur Allianz. Gestern teilte mir die Allianz mit, ich zitiere:
Nach Vorlage der Unterlagen können wir bei dem vorliegenden
Unfallgeschehen eine unfallbedingte Beeinträchtigung Ihres Hundes
nicht nachvollziehen. Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass
eine unmittelbare Beteiligung an dem Unfallgeschehen (Berührung mit
den verunfallten Fahrzeugen) nicht vorliegt.
Aus den oben genannten Gründen können wir uns mit Ihrer Forderung
nicht befassen.
Jetzt meine Frage, haben Sie Erfahrung und kennen Sie sich mit solch
einer oder ähnlichen Situation aus und können mir sagen, wie ich mich
verhalten soll oder ob die Allianz recht hat.
Gruss
N.N.

Team Tierinformation ( Gast )
Beiträge:

03.02.2008 10:21
#2 RE: Hund leidet unter gesehenem Unfall muss der Unfallverusacher Tiertherapeuten bezahlen? Antworten

Lieber Tierfreund
Wie sind in der Schweiz tätig und unsere Beratungen betreffend Tierschutz
beziehen sich auf die Schweiz.
Gestatten Sie doch einige Bemerkungen dazu:
1. Die ist juristisch kein Tierschutzfall.
2. Es ist ebenso juristisch der Verursacher des wahrscheinl. Traumas
pflichtig zur Minderung desselben beizutragen (resp. dessen Versicherung).
3. Aber dazu gibt es, wahrscheinlich auch in D, keinen Präzedenzfall, also
ein langwieriger Streit mit der Vers. würde anstehen, mit Gutachten und
Gegengutachten usw. usw. Dieses Vorgehen, mit sehr unsicherm finazierellem,
Ausgang empfiehlt Ihnen unser ganzes Team nicht. Bis da überhaupt etwas def.
entschieden wird, wird Ihre Hund nicht mehr leben.
(Wenn Sie sich mit der Allianz anlegen wollen, sprechen Sie mit Ihrer
Rechtsschutzversicherung, wenn Sie keine haben - Hände weg).
4. Aber das Essentielle ist, dem Hund zu helfen. Da normalerweise weder der
Husky noch der Hovi als sehr ängstlich gelten, sollte dem Hund mit viel
Geduld zu helfen sein.
Ein paar Tipps:
Gehen Sie womöglich mit einem Hundekollegen spazieren, meiden Sie vorläufig
die Unfallstelle und deren Umgebung. Ueben Sie Geduld und gehen sie erst
nach vielen Tagen (und Spaziergängen) schrittweise in deren Nähe, wenn
möglich immer in Hundekollegenbegleitung.
Unterstützen sie den Hund mit Notfalltropfen (1. Hilfetropfen) dabei, in
einem wirklich schweren Fall kann der TA ein leichtes Medi abgeben.
Wir halten nicht sehr viel von den «Tierpsychologen» und den
«Tiertherapeuten», häufig sind diese ohne richtige Fachausbildung.
Etwas merkwürdig finden wir die Bemerkung der Hundeschule, eigentlich sollte
diese ja gerade in solchen Fällen helfen können, vielleicht würde sich, wenn
Sie mit der Ausbildung zufrieden waren, dort einige Privatstunden lohnen.
Mit tierfreundlichen Grüssen
Zoologen-Team Tierinformation Schweiz

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