Ich wende mich an Sie, weil ich derzeit darüber nachdenke, meinen Schäferhundmischling Rocky (bald zwölfjährig) einschläfern zu lassen. Rocky leidet an HD und an Kauderequina im Anfangsstadium, auch Hammelsyndrom genannt. Dazu kommt ein Tumor in Grösse eines Tennisballs, der unterhalb der Bauchdecke liegt. Letzten Freitag versagten seine Beine, er setzte sich oft hin, weil er nicht mehr gehen konnte. Mein Tierarzt gab ihm eine Spritze. Einen Tag danach habe ich Tropfen bekommen, die gegen Tumorschmerzen helfen. Rocky atmet schwer und Treppensteigen strengt ihn sehr an. Gassi gehen will er zwar immer noch, obwohl sich das mittlerweile sehr eingeschränkt hat. Kann es für eine Einschläferung zu früh sein, gibt es überhaupt einen richtigen Zeitpunkt? Ich gestehe, dass es mir nicht leicht fällt, diese Entscheidung zu fällen, zumal ich sehr an dem Tier hänge. Nur leider kann er mir nicht sagen, wie es ihm geht und wie er die Sache sieht. Können Sie mir mit Rat helfen? M. K. aus Rapperswil
Liebe Tierfreundin Sie stehen vor einer schwer wiegenden Entscheidung, die auch sehr belastend ist. Ein Hund, den Sie lieben, der Sie lange Zeit begleitet hat, ist schwer krank. Sie überlegen sich, ob mit einer Euthanasie mit Hilfe des Tierarztes sein Leiden verkürzt werden könnte und ob Sie das Recht dazu haben. Gemäss Ihren Beschreibungen ist Ihr Hund terminal krank und in einem sehr fortgeschrittenen Alter. Meines Erachtens, wenn man dem Tier nicht mehr helfen kann, sollte man es nicht länger leiden lassen. Ein wichtiges Kriterium ist auch, ob der Hund ein noch hundewürdiges Leben führen kann. Es ist auch unsere Pflicht ihm zu helfen, dass er nicht leidet. Sodass diese unangenehme und belastende Entscheidung auch eine Art Verpflichtung dem geliebten Tier gegenüber ist. Ich wünsche Ihnen viel Kraft bei dem Entscheid. Prof. Dr. Y. Schiftan