Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 662 mal aufgerufen
 Haltung, Verhalten, Erziehung, Unarten
G.B. ( Gast )
Beiträge:

16.05.2005 09:12
Verhaltensprobleme Antworten

Hallo
ich bin auf der Suche nach Informationen über das Verhalten unserer Katzen auf Ihre Beiträge gestoßen. Vielleicht können Sie uns (meinem Mann und mir) einen guten Tip mit auf den Weg geben. Es geht um folgende Situation (ich hoffe, die Schilderung ist nicht zu lang - aber das Problem ist wirklich sehr groß):

Bis vor 7 Wochen teilten wir unsere Wohnung mit den Katzen Justine, 5 Jahre und Fiona, 15 Jahre. Leider starb unsere alte Fiona dann sehr überraschend.
Wir dachten, wir täten Justine, der 5jährigen, etwas Gutes und besorgten ihr einen neuen Mitbewohner. Dieser neue Mitbewohner ist eine weibliche Katze, 6 Monate, noch nicht kastriert. Sie hatte bis dato keinen Kontakt zu Menschen bzw. der Kontakt beschränkte sich auf 2 mal einfangen und über 2 Monate Aufenthalt in einer Pflegestelle, an der sie den Menschen nur zum sauber machen und zum füttern antraf. Also extrem scheu und ziemlich giftig - dessen waren wir uns bewusst. Wir wollten der Kleinen einfach nur ein zuhause geben, da wir befürchteten, dass sie sonst über bleibt.

Zum grundsätzlichen Verhalten unserer 5jährigen Justine: Justine kam mit 5 Wochen zu uns und musste mit Brei aufgepäppelt werden und abends immer getragen werden (keine Chance dem auszukommen ausser durch die Lösung: Tragen in einem Schal). Justine ist sehr extrem menschenfixiert, im Prinzip Wohnungskatze und war bereits auf die alte Katze immer eifersüchtig - nur war sie zu dieser Zeit ja die zweite in der Rangordnung als Neuzugang damals. Wenn Justine mitkommt auf unser Wochenendgrundstück verlässt sie dieses nur für maximal 20 Minuten - bzw. "meldet" sich in diesen Abständen. Auch wenn wir mehrere Wochen im Urlaub dort verbringen - sie vergrößert ihren Radius nicht, hat aber dort sogar Katzenfreundschaften geschlossen. Sie ist extrem sensibel. Soviel zum Charakter von Justine, der älteren.

Unser Problem:
Der Neuzugang Lieschen war in den ersten Tagen nur unter der Couch. Nach ca. 2 Wochen wagte sie sich langsam auch dann hervor, wenn wir Menschen uns im Raum aufhielten. Sehr unsicher und verlegen, aber sie begann, das Wohnzimmer zu erkunden - vorausgesetzt, Justine war aus dem Raum (also immer erst spät abends, bevor wir schlafen gingen). Ein paar Mal wurde Lieschen, unsere Neue, von Justine sehr schlimm verprügelt - so stark, dass die Kleine Kot absetzte (eher verspritzte). So weit es ging, trennten wir die beiden. Ca. 3 Wochen kam es zwar zu kleinen Raufereien, die sich jedoch im Rahmen hielten und nach einer Lösung der beider zu einem Status Quo aussahen: Justine im Wohnzimmer, Lieschen unter der Couch. Hier mischten wir uns auch nicht ein, da diese Raufereien eher harmlos waren und wir den beiden die Chance geben wollten, sich näher zu kommen.
Lieschen, die Kleine wurde nun schon mutiger - und jetzt nach 6 Wochen bei uns kam sie aus ihrem Versteck, obwohl die Große auf der Couch lag. Sie spazierte durch die Gegend - wurde von Justine auch gesehen. Keine besonderen Angriffsanzeichen. Doch plötzlich stürzte Justine auf die Kleine los und verprügelte sie dermaßen, dass die Kleine wieder Kot absetzte. Wir trennten sie irgendwie mit dem Besen (auf sanfte Art - Justine hat einen riesigen Respekt vor dem Besen - warum auch immer) Justine war jedoch nicht davon abzubringen und versuchte wiederholt auf die Kleine los zu gehen.

Seitdem kommt die Kleine auch abends nicht mehr raus, wenn wir Justine ab 22 Uhr aus dem Wohnzimmer tragen. Am ersten Tag hatte sie auch nichts gefressen - das hat sich allerdings gelegt. Sie sitzt nun hinter der Couch im vorderen Bereich und beobachtet, was sich im Raum tut (ist Justine im Raum, dann ganz weit hinter der Couch).

Wir haben uns vorgenommen, den beiden noch eine Chance von 4 Wochen zu geben - wird es dann nicht besser, werden wir die Kleine wohl an einen sorgfältig ausgewählten Platz abgeben müssen, da alles andere Tierquälerei wäre in unseren Augen.

Oder haben Sie eine Idee, wie es doch noch klappen könnte mit den beiden? Wir haben das Internet schon in alle Richtungen durchsucht - jedoch bisher nichts gefunden. Anfangs bekam die Kleine täglich 1 Relaxan, da der Tierarzt meinte, das würde beruhigen. Der großen können wir leider nichts ins Futter mischen, da sie das sofort merkt und das Futter verweigert.

Eines fällt mir noch ein: 5 Tage vor diesem erneuten Zwischenfall musste Justine einen ganzen Tag beim Tierarzt verbringen wegen Zahnsteinentfernung. Ich hatte den Fehler gemacht, sie vor Arbeitsbeginn hinzubringen. Da sie sich wohl allein gelassen fühlte stand sie derart unter Strom, dass Sie die doppelte Portion des Narkosemittels benötigte. Daher durfte ich sie erst abends und nicht wie geplant, mittags in meiner Mittagspause abholen. Und sie war so richtig stinkig auf uns oder traumatisiert - irgend etwas in diese Richtung. Das legte sich nun aber wieder. Das merkt man auch daran, dass sie auf uns nicht sauer ist, wenn wir sie täglich 5 Minuten in den Container sperren zum Inhalieren, da die Arme nun auch noch Schnupfen hat.
In der Hoffnung auf einen Tip um dem kleinen Lieschen einen weiteren Wechsel zu ersparen verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen vom Niederrhein
G.B.

Prof.Dr.Y.Schiftan ( Gast )
Beiträge:

16.05.2005 09:14
#2 RE:Verhaltensprobleme Antworten

Liebe Tierfreunde
Danke für die detailierte Beschreibung der Katzen-Welten.
Sie haben in jedem Fall der Justin einen Gefallen getan da sie ihre Umgebung
bereichert hatten.
Es stimmt dass beide Katzen ganz unterschiedliche Menschen-Bezogenheit
aufweisen aber ihre Katzen-Reaktionen entsprechen der Norm.
Beide brauchenZeit sich anzupassen und es sollte Ihnen nicht leidtun, der Tarif
muss durgegeben werden. Also keine Beruhigungsmittel, maximum gut
riechende Pheromone(Tierarzt !).
Lassen Sie nächstens Lieschen kastrieren.
Stärken Sie die dominante Katze durch Streicheleinheiten und die Unterlegene
wird auch mit der Zeit ihr Plätzchen bekommen.
Mit Grüssen aus dem Hochrhein (Gegend von Stein am Rhein).
Prof.Dr.Y.Schiftan

Marc ( Gast )
Beiträge:

16.05.2005 09:14
#3 RE:Verhaltensprobleme Antworten

Liebe Tierfreunde
Noch eine Ergänzung:
Wenn es für Sie zu arg wird, schaffen Sie der Kleinen eine Rückzugsmöglichkeit,
wo die Dominante sie nicht erreichen kann.
Mit tierfreundlichen Grüssen
Marc

 Sprung  
Xobor Ein Xobor Forum
Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz