Hallo
Ich habe große Sorge um meinen Kater Pauly. Ich habe ihn vor 5 Jahren auf einem Feld gefunden, er war ca. 10 Tage. Wir haben ihn mit viel Liebe aufgezogen. Er ist heute ein großer, starker Kater (kastriert) mit 6,300 Gramm. Er ist Freigänger, schläft jedoch nachts im Haus.
Seit ca. 10 Tagen schlägt er stark mit dem Schwanz, erschrickt sich selber davor, faucht und schreit. Ich habe ihn beim Tierarzt untersuchen lassen, alle Untersuchungen ohne Befund, keine Verletzung. Er geniest sehr viel Aufmerksamkeit und Liebe von uns, nichts hat sich geändert, was mag passiert sein?
Mein Tierarzt hat ihm jetzt Psychopharmaka (Mittel gegen Parkinsonsche Erkrankung) verschrieben, ich hoffe dass es hilft.
Können sie mir einen weiteren Rat per e-mail geben? Kann ein Zeckenbiss solche Reaktionen auslösen?
Er war bisher ein ruhiger Kater, mauzt nie, kaum Proteste, wir sind nun verzweifelt.
B.S.

Nachfragen:
Hat Ihr TA Blutuntersuchungen gemacht? Auch wegen Ihres Verdachtes
auf Zeckenbiss (Borreliose)?
Nierenwerte und Leberwerte ok?
Hat der Kater Fieber oder Fieberschübe?
Haben Sie etwas in Ihrer Umgebung oder Familie geändert, auch nicht die kleinste
Aenderung? überlegen Sie gut - wenn ja was?

mein TA hat nur eine
Tastuntersuchung am gesamten Körper einschl. Bauch, Schwanz vorgenommen,
keine Blutuntersuchung o.ä. Er war beim TA ganz unauffällig,
auch im Verhalten.
Fieber hat er nicht, er frisst gut. In unserer Familie hat sich
nichts geändert, mir fällt nicht mal was "Unwichtiges" ein.
Dieses Zucken und Schlagen mit dem Schwanz macht er schon immer,
aber nicht so häufig wie jetzt und nie mit schreien oder beißen. Er
ist schon immer nervös und schreckhaft, vor allem draußen. Die Tabletten
(selegilin 5 von ct) nimmt er heute den 5. Tag je 1/2.
Ich denke bisher ohne Besserung. Der Kater schläft nachts im
Haus 12 - 15 Stunden in meinem Bett -ohne nur einmal zu zucken und
zu schreien. Dieses Theater macht er im Haus und im Freien, ob wir vor
Ort sind oder tagsüber im Büro.
Wir sind sehr verzweifelt, es tut uns so leid ihm nicht helfen zu können.
B.S.

Liebe Tierfreundin
Interessant ist, wenn er schläft (d.h. liegt) kein Zucken, wenn er «auf» ist d.h. steht
und äussern Einflüssen ausgesetzt ist kommt dieses Verhalten. Das kann sowohl organische
und/oder psychische Ursachen haben. Versuchen Sie genau zu beobachten wann und wie
dieses einsetzt.
Wir empfehlen ein genauere Untersuchung bei einem Kleintierarzt, nur
Abtasten genügt nach u.M. nicht um sicher u sein, dass kein organischer
Befund vorliegt.
Wenn wirklich alle Tests negativ sind, dann wäre ein seriöser
Tierpsychologe zu konsultieren (wir kennen leider nur solche in der Schweiz).
Viel Glück
Mit tierfreundlichen Grüssen
Marc für Tierinformation