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Dieses Thema hat 22 Antworten
und wurde 21.593 mal aufgerufen
 Haltung, Verhalten, Erziehung, Unarten
Seiten 1 | 2
MarkLogin Offline



Beiträge: 3

16.11.2009 19:24
#16 RE: Katze mit Schwanzbeissen Antworten

Hallo Amelie,

wir waren eben beim Tierarzt, er ist soweit gesund hat nur ein paar Bißverletzungen am Schwanz die mit Salbe behandelt werden sollen.
Eine entzündungshemmende Spritze hat er auch bekommen.
Außerdem haben wir noch ein Phosphorpräparat zur Beruhigung bekommen, das ist eine kleine Ampulle die ins Futter gespritzt wird.
Mal schauen was dabei herauskommt.

Als er eben aus der Box gesprungen ist benahm er sich ganz normal, hatte Hunger und hat gefressen, so wie er damit fertig war ging das Theater wieder los...schon komisch, was gibst du deiner Katze zu fressen?...wir sind in letzter Zeit bei Whiskas Bio gelandet, die Schachtel mit Rind usw ist dann die zweite Variante, daraus haben die beiden eben etwas gefressen.
Ab und zu noch etwas Fisch von Roßmann und auch mal was von Felix ergänzen das Ganze.

LG
MarkLogin

Amelie Offline



Beiträge: 3

17.11.2009 23:32
#17 RE: Katze mit Schwanzbeissen Antworten

Hallo MarcLogin,

ich hoffe, dass die Behandlung bei deinem Kater anschlägt!
Ich fütterere meiner Amelie ein spezielles Antiallergisches Trockenfutter, das ich über den Tierarzt beziehe (Sensetivity Control von Royal Canin).

Liebe Grüsse Amelie

MarkLogin Offline



Beiträge: 3

18.11.2009 17:44
#18 RE: Katze mit Schwanzbeissen Antworten

Hallo Amelie,

wir haben unserem Kater jetzt tagsüber immer mal so einen Kragen angelegt den er mitte des Jahres mal bei einer Harnwegsverstopfung bekommen hatte.
Wenn er den dran hat kann er sich nicht mehr verletzen und wirkt auch viel friedlicher.
Als er den heute das erste Mal dran hatte sah es schon fast so aus als würde er aufatmen weil er seinen Schwanz nicht mehr sehen muß*g...schon komisch das Ganze.

Mfg
MarkLogin

jojo9985 Offline



Beiträge: 1

11.06.2010 08:18
#19 RE: Katze mit Schwanzbeissen Antworten

Hallo an alle,

ich hätte nie gedacht, dass es hier soviele Problemfälle gibt.
Mein Kater hat auch das Problem, dass er seinen Schwanz überhaupt nicht annimmt. Das fing alles letztes Jahr im September an und heute sind wir soweit, dass er nur noch einen Stümmel (10cm) Schwanz hat. Er trägt schon seit wochen eine Halskrause, weil er sich den Stümmel wieder aufgebissen und gekratzt hat und das hat sich näturlich auch entzündet. Der war voller Eiter und man konnte den Knochen sehen. Er bekommt Valium und Abends nehmen wir ihn die Halskrause ab, damit er sich putzen kann. Das geht aber nicht lange gut, denn nach ca 5min hat er seinen Stümmel entdeckt und zeigt die Symptome wie vorher auch trotz Valium :(
Ich bin am Ende meiner Kräfte. Jetzt warten wir ab, bis der Schwanz verheilt ist und dann müssen wir weiterschauen!
Vielleicht habt ihr eine Idee.
Er wurde geröngt, alles in Ordnung!

lg
Joana

tinfo Offline

Mitglied

Beiträge: 99

09.12.2010 15:54
#20 RE: Katze mit Schwanzbeissen Antworten

Liebe Tierfreundin Amelie
(Annahme: Schwanz schwerer verletzt oder «gebrochen»)
Wenn die Katze leidet und die Medis, ob konventionell oder
homöopathisch, nicht helfen, empfiehlt der TA den Schwanz
chirurgisch (kleiner Eingriff!) zu versorgen.
Die Katze kann auch mit einem reduzierten Schwanz
ganz gut leben (es gibt Katzen mit Stummelschwanz).
Unter umständen leidet die Katze in der derzeitigen Verfassung.
Mit tierfreundlichen Grüssen
Marc für Tierinformation

Maria+Marley Offline



Beiträge: 1

03.04.2011 19:51
#21 RE: Katze mit Schwanzbeissen Antworten

Hallo ihr lieben,
mein Kater Marley hat ebenfalls vor etwa einem 3/4 tel Jahr mit Schwanzbeißen angefangen.
Er war damals eine reine Wohnungskatze.
Er hat Anfangs nur kurze Anfälle gehabt, wo er vor seinem Schwanz weglief, ihn anfauchte, hechelte, nach ihm schlug (teilweise dann auch hängenblieb).Ebenso "rollte", zuckte er mit dem Fell von den Schulterblättern abwärts.
Wie gesagt, Anfangs waren es nur kurze Anfälle von etwa 5min pro tag ... dies änderte sich aber innerhalb von etwa einer Woche. Man konnte ihn nur noch beruhigen indem man ihm "Durchlaufhöhlen" baute ... dies verstand er ziemlich schnell ... wenn er einen Anfall bekam rannte er sofort unter die Decke, sodass er seinen Schwanz nicht mehr sah. Jedoch wenn er sich beruhigt hatte ging er raus und alles fing von vorn an!

Wir gingen in die Tierklinik und ließen ihn komplett durchchecken ... Ergebnisse gab es keine ... ebenfalls waren wir bei einer Tierverhaltensexpertin die uns auch nicht wirklich weiterhelfen konnte ...
so haben wir selbst (mit Hilf unseres tollen Haustierarztes) angefangen Infos über ähnliche fälle und Ärzte die sich damit auskennen, zu sammeln.
Dazu fanden wir die Verhaltenexpertin SABINE SCHROLL die sich mit diesem Phänomen auskennt.
Zunächst versuchten wir eine Behandlung mit Notfall-Tropfen (Bachblüten), Akupunktur ... dies half nix.
Man hört auch oft von Epilepsie bei diesen Symptomen ... so behandelten wir unseren Kater mit PHENOBARBITAL. … Keine Veränderung.
Wir versuchten alle Medikamente die man in diesem Zusammenhang irgendwo hörte ... aber nichts half wirklich

Ebenfalls versuchten wir es mit Verhaltenstherapie, indem wir so oft wie möglich mit ihm an die frische Luft gingen (da er das verhalten in ungewohnter Umgebung nicht zeigte)
Anfangs lief es gut ... solange wir draußen waren ... aber nach 3-4 Wochen war es egal ob wir in der Wohnung oder Draußen waren ... in beiden fällen jagte er seine Schwanz ... und riss ihn sich blutig. Wir waren so verzweifelt zu dieser zeit, da nix half.

Dann wurden wir auf ein weiteres Medikament aufmerksam: SELGIAN.
Dies begannen wir dann zu geben ... jedoch half es nur sehr wenig

Am Ende blieb uns nur noch eine Amputation des Schwanzes, Anfangs nur bis kurz über die stelle die er sich immer aufriss. Dies verheilt sehr schnell ... doch das verhalten war noch immer da.
So kamen wir um eine 2.Amputation nicht herum. Nun hat unser Kater nur noch einen etwa 5 cm langen Stumel.
Und damit waren die Symptome erstmals weniger ... wir freuten uns rießig ... hin und wieder bekam er einen noch immer Anfall ... war aber ganz gut abzulenken ....
Durch einen Umzug war es nun möglich in ans freigehen zu gewöhnen, dadurch wurde er wesentlich ausgeglichener und zusätzlich bekam er das SELGIAN ... Die symptome verschwanden komplett!
Nach einiger Zeit setzten wir auch das SELGIAN ab … er war weiterhin symptomfrei

Heute:
Nach etwa einem Monat nach dem alle Symptome weg waren, bekam er einen sehr heftigen Rückfall, wir begannen sofort mit der Gabe von SELGIAN. Die Symptome gingen nach etwa 1-2 Wochen wieder zurück und wir begannen das SELGIAN wieder abzusetzen. Alles war wieder weg.

Noch immer ist er sehr empfindlich im Rücken … wenn man ihn dort berührt, beginnt er mit dem zucken, aber nicht mehr.
Hin und wieder (meist stress Situationen oder wenn man ihn heftig am Rücken berührt) bekommt er noch kurze Anfälle (5 min, aber etwa nur alle 2-3 Monate)

Das SELGIAN steht jedoch bei uns immer bereit, falls es wieder mal soweit ist.
Man muss immer wieder mit Anfällen rechnen.

Ich denke das wir dieses Problem ohne eine Amputation nicht in den Griff bekommen hätten, dies ist natürlich eine schlecht Aussicht für alle mit diesem Problem.
Ich würde trotzdem jedem raten erst die Katze komplett durchchecken zu lassen den diese Symptome können auch für körperliche Probleme sprechen, jedoch ist in den meisten Fällen nix zu finden.

Natürlich ist eine Schwanzamputation nichts schönes, äußerlich und vom Bewegungsablauf.
Vor der Amputation war unser Kater völlig gestresst, er konnte sich keinen Meter frei bewegen ohne in Panik zu verfallen, es sei denn er versteckte sich irgendwo unter Decken.

Auch wenn die Ursachen für diese Verhaltensstörung, die im übrigen Feline Hyperästhesie genannt wird, nicht klar sind.
So hat unser Kater wesentlich mehr Lebensqualität durch die Behandlung der Symptome (Schwanzamputation) bekommen.
Aber bitte immer als erstes versuchen die Ursachen zu behandeln … dennoch wenn sich nix tut … muss man abwägen … Stress oder bessere Lebensqualität.

Viele liebe Grüße, und viel Glück für den Weg mit eurer Miezi
wenn ihr fragen habt meldet euch gern

LG Maria mit Kater Marley

PS: noch was zu weiterlesen zum Thema: "Verhaltensmedizin bei der Katze" von Sabine Schroll und Joël Dehasse

Frank77 Offline



Beiträge: 1

20.06.2011 12:04
#22 RE: Katze mit Schwanzbeissen Antworten

Hallo, mein Name ist Frank und vor 5 Jahren habe ich ein Geschwisterpäärchen geschenkt bekommen. Bei meinem Kater fing das Problem an, als er 1 oder 2 Jahre alt war. Seine erste Schwanzverletzung bemerkte ich, als ich eines Morgens aufstand und nicht zum fressen kam. Ich suchte ihn überall und fand ihn ganz verstört unter der Couch liegen. Als ich ihn hervor holte bemerkte ich eben die Verletzung am Schwanz, welche schon recht eitrig aussah. Aus diesem Grund bin ich zum Tierarzt gefahren, wo er ein oder zwei entzündungshemmende und schmerzhemmende Spritzen bekam. Dann war es soweit wieder gut, wiederholte sich ab diesem Zeitpunkt jedoch in regelmäßigen Abständen von ein paar Wochen oder Monaten. Der Tierarzt meinte immer, dass er vielleicht von seinem Schwesterchen beim Spielen oder Kämpfen verletzt wurde, bis mir auffiel, dass er seinen Schwanz immer recht grimmig anschaute, wenn dieser sich bewegte und ihn dann auch zu schnappen versuchte und danach wegrannte und sich dann teilweise auch wieder verletzte. Die Verletzungen waren teilweise so, dass sogar die Wände der Wohnung, die Fliesen das Bades usw mit Blut verspritzt waren.

Anfänglich dachte ich immer, er hatte seit der ersten Selbstverletzung einen Hass auf seinen Schwanz bekommen, oder daher noch eine Art versteckten Schmerz. Kein Tierarzt konnte mir jedoch richtig weiterhelfen. Er wurder immer gespritzt und es war ein paar Tage gut.

Vor etwa 2 Jahren zog ich dann mit meiner jetzigen Freundin zusammen, welche einen 15 Jahre alten Kater mit in die Familie brachte. Alle drei Katzen verstanden sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten recht gut, das Phänomen allerdings blieb. Manchmal rannte er nur vor seinem Schwanz weg, manchmal verletzte er sich dann wieder selbst, was man dann daran merkte, dass er laut schrie und sich unter dem Bett versteckte. Uns fiel augenscheinlich auf, dass er das Problem meist dann an den Tag legte, wenn er mit etwas unzufrieden war, entweder wenn man sich mehr mit seinem Schwesterchen abgab, die er dann auch immmer jagdte wenn man mit ihr spielte, oder wenn etwas nicht so nach seinem Kopf ging. In unserer ersten gemeinsamen Wohnung des Hauses in dem auch der Vater meiner Freundin mit Golden Retriever und Katze wohnte, versuchten wir ihm auch diese Tiere hin und wieder etwas näher zu bringen. Diese verstanden sich auch eigentlich recht gut, oft hatte ich aber auch das Gefühl, dass er mit der Situation überfordert war, da er sich dann vermehrt zu verletzen versuchte. Auffällig war schon von da an wo ich ihn hatte, dass er und sein Schwesterchen ziemlich ängstlich waren und scheu vor Fremden hatten. In solchen Fällen versteckten sie sich immer unter dem Bett, sofern es auch nur an der Wohnungstüre klingelte oder sie Stimmen im Hausgang hörten. Nur mir gegenüber waren Beide immer total verschmust und vertrauten mir in jeglicher Situation. Er war augenscheinlich dabei immer der sensiblere von Beiden und anhänglich wie ein Kind.

Vor 2 1/2 Monaten kam nun der Umzug in ein Haus mit Garten, der anscheinend für alle Beteiligten inkl. uns, sehr stressig war. Gismo, so heißt unsere Patient, hatte diesen augenscheinlich auch gut überstanden, es wurde nirgendwo gekratzt oder hin gepinkelt, es schien alles soweit gut. Bis er sich plötzlich wieder so verletzte, dass unter unserem Bett alles so blutig war, wie wenn darunter jemand abgeschlachtet wurde. Aufgrund dessen bin ich nicht mehr zu meinem Tierarzt, sonder in die Tierklinik nach Augsburg gefahren. Zwischenzeitlich hatte ich im Internet auch recherchiert, dass manche Katzen wohl unter dem noch recht unerforschten Rollin Skin Syndrom (Feline Hyperäsesthie)leiden können, wobei die Anfälle hier meist von einem zucken im Rücken begleitet werden. Dieses beobachtete ich auch bei Gismo, woraufhin er in der Klinik versorgt und ab da mit Luminaletten (Phenobarbital) behandelt wurde. In der Tierklinik wurde er dann auch erstmals überhaupt in seinem Leben geröngt und es wurde zu dem ein Flohtest gemacht. Dieser zeigte, dass er Flohkot im Fell hatte. Also wurde er auch dahingehend behandelt. Somit bekam er in einer Zeit von ein bisschen etwas über 2 Wochen täglich je 2 Luminaletten, Clavaseptin und Prednisolon, sowie auch zwei mal in 6 Wochen Frontline gegen Flöhe. Clavaseptin und Prednisolon bekam er dahingehend um eine evtl. langwirige Entzündung im Schwanzbereich auszuschließen. Nach anfänglichem Aufatmen und hoffen, dass die Luminaletten wirken, kam zwei Wochen nach Behandlungsbeginn die Ernüchterung. Anscheinend halfen die Medikamente nicht, da er in dieser Zeit immer wieder versuchte sich in den Schwanz zu beißen und dies auch schaffte, als er den Verband einmal entfernen konnte. Somit entschied ich mich, das ohne hin schon recht angeschlagene Schwanzteil, also die Spitze, amputieren zu lassen in der Hoffnung, dass dann Ruhe einkehren würde.

Gesagt getan, Gismo war ein Stückchen kürzer. Er freute sich riesig als er zu Hause aus seiner Box sprang, spielte mit einem Stoffmäuschen und war die halbe Nacht wach, wir übrigens auch. In der Früh begrüßte er mich die Tage danach in der Früh immer, in dem er zu mir ans Bett kam und mich liebevoll anstuppste. Also atmeten wir auch hier wieder auf, da es ihm ja so anscheinend recht gut ging, bemerkten aber, dass er seinen Schwanz schon immer noch suchte und griff auch öfters mit der Vorderpfote danach. Zuerst dachten wir, dass es die Schmerzen der OP oder der Verband seien, die ihn störten und warteten ab, bis die Fäden 10 Tage nach der OP gezogen wurden. Danach schien es so, als ob er nicht mehr so häufig wie zu vor an den Verband wollte und wir atmeten wieder auf. 4 Tage später sollten wir den Verband, welcher noch drauf war, entfernen und taten es auch. Seine Halskrausen sollten wir dran lassen und auch dies taten wir, was allem in allem ein riesen Fehler war. Die Wunde war zwar ganz toll verheilt aber er riss sich nun dafür mit den Krallen, da er ja mit dem Mund nicht hin kam, eine riesen Fleischwunde in den Schwanz. Zuvor lag er friedlich im Bett, schlief und eine Minute später war er und sein Trichter voller Blut. Somit fuhr ich mit den Nerven am Ende und ratlos wieder in die Klinik und ließ ihn Behandeln, wo auch diesmal Blut genommen wurde, um den Phenobarbitalspiegel zu messen. Ich will noch erklären, dass ich fast jeden 2. Tag in die Klinik gefahren bin, um ihm den Verband wechseln zu lassen was mit Sicherheit einen riesen Stress für ihn und für uns natürlich auch war. Was mir hierbei auffiel, war, dass er immer, wenn er wohl Stress hatte, sehr viele Schuppen im Fell hatte!?

Nach der Behandlung fuhr ich wieder nach Hause wo er sich zwei Tage später, in der Früh den Verband von selbst und trotz Halskragen runter gemacht hatte. Blut war jedoch nicht zu sehen, somit dachte ich, lassen wir es einfach mal weg in der Annahme, dass er ihn einfach gestört hatte. Damit er sich nicht wieder die Krallen in den Schwanz haute, riskierte ich es ihm den Halskragen ebenfalls wegzulassen, was sich einige Minuten danach ebenfalls als großer Fehler herausstellte. Er verkroch sich nämlich in den Heizungskeller, was er die Tage nach dem "Krallenangriff" ebenfalls immer tat und biss sich dort die frisch zugewachsene Wunde komplett auf. Mit meinen Nerven ganz am Ende fuhr ich zu einer anderen Tierklinik etwas außerhalb von Augsburg, wo man ihm nochmals ein Stück des Schwanzes amputieren musste, so dass jetzt nur noch ein Stummelchen übrig blieb. Die Chefärztin meinte jedoch, dass es aufgrund der bisherigen nutzlosen Maßnahmen wohl eine psychische Angelegenheit ist. Ich erklärte daraufhin, dass wir nun in einem großem Häuschen mit Garten leben und fragte mich, was man einer Katze noch alles Gute tun könne, damit es ihr psychisch besser geht!? Am nächsten Tag rief mich dann die behandelnde Ärztin an und teilte mir mit, dass man seine Wirbelsäule geröngt hätte und dort eine evtl. Verengung eines Wirbels festgestellt habe. Durch diese Verengung sei es nun möglich, dass die Wirbel auf die Nerven drücken und somit diese Fehlfunktion herufen können. Nach dem man mir sagte, dass hierbei eine Wirbelsäulen OP Besserung verschaffen könne, waren wir erstmals etwas erleichtet, weil der Krankheitsverlauf jetzt ja vielleicht doch einen physischen Urspung haben könnte. Am nächsten Tag haben wir Giso dann aus der Klinik geholt. Dort verwies uns die behandelte Ärztin zur Tierklinik in München Haar, welche unter anderem auf Wirbel OP´s spezialisiert sind und dort auch durch ein Kontrastmittel, welches in die Wirbel gespritzt wird, schauen kann, ob die Flüssigkeit an einem Wirbel unregelmäßig oder garnicht hinausläuft. Dies würde dann auf eine Störung bzw. Beeinträchtigung der Rückenmarknerven hindeuten.

Zu Hause angekommen hat er sich riesig gefreut als er aus der Box kam, fing dann aber plötzlich unaufhörlich an, mit seinem Stummel zu schlagen und sich im Kreis zu drehen! Da wir uns nicht mehr zu Helfen wussten und es schon recht spät war, riefen wir nochmals die Ärztin der Tierklinik an. Diese sagte uns, dass wir ihm jetzt erst mal ein bisschen Ruhe gönnen sollen, da dies nun auch die Nachwehen der OP und des ganzen Stresses sein können. Nach einer sehr unruhigen Nacht für alle Beteiligten entschied ich mich in der Früh, ein bisschen mit ihm in den Garten zu gehen. Hierbei vergaß er seinen Schwanz komplett. Er schaute sich neugierig um und legte sich irgendwann für eine Stunde auf meinen Schoß und genoß das doch recht kalte Wetter. Dementsprechend ruhig verlief auch der weitere Verlauf des Abends, sowie der Nacht. In der Früh merkte ich dann, dass er etwas unruhig war und ein bisschen mietzte. Ich stand auf und gab ihm sein Schmerzmittel und wir legten uns wieder ins Bett. Ich nahm ihm seinen Halskragen ab, er putzte sich und schlief für eine halbe Stunde neben mir ein. Als dann plötztlich wieder sein Stummel zuckte, wurde auch er wieder recht nervös und schaute ihn wieder grimmig an. Deshalb entschied ich mich ihn wieder in den Garten zu lassen, wo er etwa 2 Stunden friedlich und ohne Probleme die Zeit verbrachte. Zwischenzeitlich verabreichte ich ihm noch seine etwas erhöhte Dosis Luminaletten, denn der genmessene Phenobarbital-Spiegel Betrug von zwischen 15 und 40 lediglich 19,2 und er legte sich nach seinem Morgenspaziergang im Wohnzimmer auf mich und kuschelte. Dies ging so lange gut, bis ich ihm den Halskragen abnahm, er sich putzte und dann wieder zu wackeln anfing, den Trichter zog ich ihm gleich wieder an und ist jetzt gerade nach oben ins Schlafzimmer gegangen und schläft dort im Schrank.

Mit den Nerven sind wir mittlerweile alle total am Ende, wir freuen uns über jede Sekunde in der unser Gismo Ruhe vor seinem Schwanz hat und leiden wie gefühlte Jahre, wenn der wackelnde Stummel ihn wieder zu ärgern zu scheint. Heute Mittag werde ich dann wieder mit ihm in die Tierklinik fahren, um den Verband wechseln und die frische OP Wunde anschauen zu lassen und heute Abend wird es nochmal in den Garten gehen. Zum Glück habe ich jetzt Urlaub und somit viel Zeit für den Kleinen. Die Befunde sowie die Röntgenaufnahmen werde ich nach Rücksprache nach München schicken, um ihn diesen zusätzlichen Stress vorläufig zu ersparen.

Somit bleiben also 3 Möglichkeiten die unser Gismo haben kann:

1. die Psyche, wobei wir hoffen, dass es sich dann, wie im Beitrag von Maria und Marley, irgendwann bessert!? Wobei ich mich aber frage, können denn so viele Katzen mit dem gleichen Problem psychisch Krank sein?
2. Die Feline Hyperäsesthie oder besser Rollin Skin Syndromme, in der Hoffnung, dass ihm ein höherer Phenospiegel irgendwann Linderung verschafft
3. Oder tatsächlich die Wirbelsäulensache mit der Hoffnung auf Besserung nach einer möglichen OP

Zu diesen Zeitpunkt steht für uns auf jeden Fall fest, unseren Kleinen nicht aufzugeben, bis wir nicht alles menschenmögliche getan haben, um ihm zu Helfen! Mit Sicherheit bedeutet das auch eine Menge Stress für ihn und für uns, aber der Unterschied zu uns Menschen bleibt einfach der, dass wir Sprechen und sagen können was uns fehlt und so ein kleines Tierchen eben nicht und einen Menschen bringt man schließlich auch nicht um, nur weil ihm etwas weh tut oder er ein psychisches Problem hat und auch wenn er kein Mensch ist,er aber weiterhin ordentlich frisst und sich im Garten wohlfühlt und mit uns schmust etc, hat er als UNSER Familienmitglied den Status Mensch, egal wie tief wir dafür in den Geldbeutel greifen müssen.

Ich hoffe, dass wir ihm bald soweit helfen können, damit er endlich wieder ein Leben mit ruhigem Hinterteil führen kann.

LG an Alle mit dem gleichen unglaublich schwierigen Problem

PS: Ich möchte noch erwähnen, dass er zwischenzeitlich auch mit einem Anti-Depressiva (Amitriptilin Beta 10) behandelt wurde, was aber keine Besserung brachte, womit ich mich auch hier Frage, ob es somit tatsächlich nur psychisch bedingt sein soll?

Paeonia Offline



Beiträge: 1

08.07.2011 11:24
#23 RE: Katze mit Schwanzbeissen Antworten

Hallo zusammen,

unser Kater Henri (geboren ca. 2002, zugelaufen 2004) zeigte erstmalig im November 2009 das Schwanzjagen. Es folgte eine monatelange Tierarzt- Odyssee, die für alle Beteiligten sehr stressig war. Ich will nur kurz Stichpunkte aufzählen: Futterdiät, Kotuntersuchung, Blutuntersuchungen, FIP-, FIV-, Leukose- Test, Diabetes, Schilddrüse, Ultraschall, Röntgen und sogar ein CT. Und nichts gab ein Ergebnis :-( Eine Zahnsanierung, Homöopathie, Cortison, und Luminaletten brachten keinen Erfolg. Inwischen kreiselte der Kater fast 24 Stunden ununterbrochen. Wir haben ihn rund um die Uhr beobachten müssen und er ließ sich, wenn auch schwierig, durch uns ablenken. Selbst mit Halskrause kam er an seinen Schwanz. Erst die Medikation mit Clomicalm brachte Erfolg, wenn auch mit Startschwierigkeiten. Kurz nach Therapiebeginn bekam Henri eine Blasenentzündung, deren Ursache nicht geklärt werden konnte und dann bekam er massive Verstopfung, so dass wir zweimal zum Tierarzt mussten und er einen Einlauf bekam.
An seinen Lebensumständen haben wir nichts geändert, er lebte bei uns von Anfang an auf ca. 150qm Wohnung mit Balkon und einem kleinen eingezäunten Garten.
Nachdem keine körperliche Ursache gefunden werden konnte haben wir an eine Art Winterdepression gedacht, denn im Winter müssen wir tatschlich höher dosieren.
Wir sind froh, dass er wieder Freude am Leben hat. Aber das war wirklich eine lange, sehr schwierige Zeit und manches Mal habe ich mich gefragt, ob wir ihm mit diesem Tierarzt- Marathon überhaupt einen Gefallen tun.

Viele Grüße,
Petra

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